Sonntag, 19. April 2015

Die Bewertungskommission hat geurteilt

Nach der Bepflanzung folgt dann das Urteil der Preisrichter. Im heutigen Blog möchte ich mich daher ein wenig mit diesem Thema befassen.

Zunächst unser Urteil für die Arbeiten: Eine Silbermedaille.

Aber wie kommt es zu einer solchen Wertung: 5 Preisrichter gehen über 2 Tage sehr gewissenhaft alle Gräber ab. Dabei gibt es verschiedene Kriterien. Dazu gehören fachliche Qualität der Arbeit, Pflanenauswahl, Gestaltung, Harmonie, Beziehung zum Stein um nur einige zu nennen.

Für jedes Kriterium gibt es Punkte, die dann zusammengetragen werden. 5 Preisrichter bilden so jeweils seine Wertung. Sollte es größere Unterschiede dabei geben, so werden die Punkte in einem weiteren Durchgang am Grab diskuttiert.

Doch wie wird man Preisrichter? Man wird gewählt auf der Deligiertenversammlung des BDF auf Vorschlag des Arbeitskreieses Ausbildung. Wichtig ist dabei, dass jeder Preisrichter selbst erfolgreich auf einer Gartenschau ausgestellt haben muss.

Nach unserer Bewertung haben wir nachfolgende Pressemeldung veröffentlicht:
Wir haben Silber!!!!!
Gelb-weißes Blütenband schimmert Silber bei Kieler Friedhofsgärtner
Zum neunten Mal nimmt die Gärtnerei Kretschmer bereits an überregionalen Gartenschauen teil. Auf der Bundes- gartenschau 2015 in der Havelregion stellte sich die Familie Kretschmer der schweren Aufgabe einer Urnengrab-gestaltung. Ralf Kretschmer erklärt die Besonderheit
der Herausforderung:“ Je kleiner eine Fläche ist, desto feiner muss man arbeiten“. Daher freut sich die ganze Firma über eine Silbermedaille bei der Erstanlage und Frühjahrs-bepflanzung in diesem Jahr. Als Besonderheit kann die Gärtnerei vom Eichhof, die aber auf 25 Friedhöfen in Kiel und
Umgebung arbeitet, vorweisen, dass alle Bodendecker selbst angezogen wurden. Daher fürchtet der Gärtnermeister auch nicht die Witterung in Havelberg. „Sicher ging auch bei der
Erstbepflanzung ein starker Wind über den alten Domfriedhof, aber unsere Bodendecker kennen solche Witterung“. Bis Ende Mai kann die Grabstelle nun dort in dieser Bepflanzung
besichtigt werden, bevor Claudia, Jennifer und Ralf Kretschmer sich wieder auf den Weg an die Havel machen, um den Sommerflor zu setzten.
Die Bundesgartenschau in der Havelregion ist vom 18. April bis 11. Oktober geöffnet und
bietet an 5 Standorten einen Einblick in Natur und gärtnerische Kunst.

Dienstag, 14. April 2015

14 April - letzter Tag Frühjahrsbepflanzung

Nachdem nun der Großteil der Arbeiten getätigt wurde, kam es heute nun zum Feinschliff. Nachdem sich die Bodendecker über Nacht etwas ausgelegen haben, kam es jetzt dazu, dass die Kanten geschnitten wurden.


Erst jetzt erschließt sich die Feinheit der Bepflanzung richtig.


Wir sind recht stolz auf die von uns geleistete Arbeit. Das Grab ist nun für das Frühjahr fertig. Im Blog werden wir aber weiter berichten, wie das Preisgericht entschieden hat. Wie sowas bewertet wird und natürlich wie das Grab über das Jahr weiter gepflegt und bepflanzt wird.


Von der Erstbepflanzung verabschieden sich Claudia, Jennifer und Ralf Kretschmer.

Montag, 13. April 2015

13.April.2015 Dritter Tag Es wird langsam

Der Tag begann heute sonnig und kalt. Dennoch begannen wir gleich damit den zweiten Bodendecker zu pflanzen


Wichtig ist uns der Farbkontrast zwischen Bodendecker und Rhododendron. Das Bruchkraut (Henaria glabra) spiegelt zudem das Grün der Muschelzypresse wieder.


Die angehügelte Form und das fliessende Gesamtbild ergibt sich übrigens aus dem Blütenband, was im Stein erwähnt wird. Heute gab es übrigens Besuch auf der Anlage. Die Referentin für Bildung und Forschung Larisa Chvartsman schaute über die Schulter und hat selbstverständlich wie eine Praktikantin mitgearbeitet, um sich Eindrücke über die Arbeiten auf einer Gartenschau zu verschaffen.


Der Bodendecker wird komplett um die Grabstätte rumgezogen. Damit bleibt das Beet als ein Band durch die Grabstätte.


Nun beginnen wir mit der Pflanzung des Wechselbeetes. Als Grundfarben haben wir dabei weiß und gelb gewählt. Dazu werden zur Verschönerung Holzstücke verwendet.


Wir verwenden dabei Narzissen, Muscari, Hornveilchen, Gräser, Nelken, Ranunkeln und Vergißmeinnicht.


Damit ist das Beet fertiggestellt und unser Tagewerk beendet. Morgen werden dann die Bodendecker geschnitten und letzte Restarbeiten ausgeführt.

Sonntag, 12. April 2015

12. April - Zweiter Tag Frühjahrsbepflanzung

Nach einem gemütlichen Frühstück ging es zurück auf die Anlage. Zunächst wollten wir unsere Rhododendrongruppe weiter richten.

Wir haben die Arbeiten fertiggestellt, waren jedoch gleich sehr intensiv am diskutieren, denn es wirkte doch vie massiver als in den Planungen. Wir haben dann die Beetkante ausgesteckt, um uns in den weiteren Gesaltungselemten sicher zu fühlen.


Dann konnten wir mit dem Hauptaugaben des heutigen Tages widmen. Ziel war es die Fläche mit dem Spindelstrauch zu bepflanzen. Begonnen wurden am Stein und die Fläche soll so nach unten abfliessen.


Wir verwenden dazu selbst angezogene Pflanzen. Diese wurden extra für die Garenschau im 6er Topf kultiviert. Natürlich müssen alle Pflanzen einzeln ausgetopft und ausgeputzt werden.


Während der Arbeiten waren wir dann doppelt sicher, dass die Rhododendrongruppe so nicht in unsere Grabgestaltung passt. Um nicht länger zu diskutieren haben wir dann erstmal alle Pflanzen wieder rausgenommen.


Wir merkten schnell, dass hier die Harmonie viel deutlicher wurde. Das Erscheinungsbild ist wesentlich ruhiger und gefälliger. Sowas gelingt halt im Team immer am Besten.


Ungefähr 300 Pflanzen später ist dann die Bodendeckerfläche fertiggestellt. Nun galt es eine Alternative zu überlegen zur Rhododendronecke. Wir entschieden uns für eine Reihe, die das Beet einrahmen soll.


Nachdem die Pflanzen ausgerichtet waren und den Höhen nach gesetzt worden sind, stand die neue Grundgestaltung.


In der Feinarbeit wurden nun noch einige Seitentriebe weggeschnitten. Dabei wurde keine kante geschnitten, sondern gezielt einzelne Triebe entfernt.


Somit ist auch für diesen zweiten Tag das Tagewerk beendet. Morgen geht es dann mit dem zweiten Bodendecker und dem Wechselbeet weiter.

Samstag, 11. April 2015

11. April 2015 Frühjahrsbepflanzung - erster Tag

Gegen 8 Uhr machten wir uns auf den Weg die 276km nach Havelberg zu überwinden und so unseren Teil an der Gartenschau 2015 zu erstellen. Die Wegstrecke legten wir weher sehr langsam zurück, was an einem gut beladenen Fahrzeug gelegen haben könnte. Vor Ort angekommen musste natürlich zunächst entladen werden.


Gut, dass Kollegen immer Hilfsmittel haben, die uns dann die Arbeit erleichtern. Es ist immer schwer zu kalkulieren wieviel Material benötigt wird. Also haben wir neben 6 Sack Erde auch 30 Kisten Ware an Koniferen, Bodendecker und Wechselbpflanzungen vom Auto zum Grab zu transportieren.


Natürlich gehören auch Tisch und Stühle dazu. Um die Grabstelle wird dann Fließ befestigt um das Granulat zu schützen, der Boden aufgegraben und glattgeharkt. Das Aufgraben sorgt für eine gute Verbindung zwischen Substrat und naturboden vor Ort.


Als nächstes werden die Koniferen auf die Grabstelle gesetzt. Es dauerte lange bis wir die Gruppe Muschelzypressen (Chamaecyparis obtusa "Nana Gracilis") richtig zu positionieren. Dann wurde begonnen die Erde aufzufüllen.


Wir haben uns in diesem Jahr vorgenommen die Grabstele zu modellieren und somit verschiedene Höhen zu verbinden. Wichtig ist bei solch einer Gestaltung, dass man bereits im Kopf das Bild der fertigen Grabstelle hat.

Auf die vordere Ecke sollen Rhododendron gepflanzt werden. Hier wollen wir ein kleines Blütenmeer erzeugen. Das Pflanzen entspricht hier dem Puzzeln. Pflanzen müssen zueinander passen und soll ein gemeinsames Blütendach geben.


Ein kurzer Regenschauer beendet dann die Arbeiten diesen Tages. Außerdem müssen wir auch den Schlüssel für unser Apartement  holen und beenden so gemütlich den Tag im Kreise der Familie.


Der Blick auf die Havel macht dann auch wieder Mut für den nächsten Tag. Nun ist es 21 uhr 15 und ich habe nach einem leckeren Abendessen beim Italiener den Blog für heute beendet. Morgen hört ihr dann wieder mehr von mir.

Freitag, 10. April 2015

Wie geht die Ware bloß in das Auto

10. April 7 Uhr

Jedesmal wieder kommt der Tag des Packens. Die wichtigste Frage wird auch diesmal wieder sein: Haben wir genug Ware, reicht das alles, Was haben wir vergessen.Also beginnen wir erstmal die Pflanzen einzupacken und vom Tisch in die Kiste zu bringen. Dabei wird die Ware selbstverständlich das erste Mal kontrolliert und ausgeputzt.

Ganz nebenbei ist dies auch eine Ausbildungseinheit unter der Überschrift "Ernte und Aufbereitung" Die Pflanzen müssen bitte gleichmäßig gewachsen sein und über den Topfrand schauen. So werden aus 500 Pflanzen 150 Exponate, die den Weg zur Gartenschau antreten.


Auch die nächsten kleinen Pflänzchen wollen sorgsam eingepackt sein. Eine gewisse Fülle ist Voraussetzung für den Weg nach Havelberg. Kaum vorstellbar, was dort für eine Fläche entstehen soll. Irgendwann ist es dann geschafft und alle Pflanzen stehen in Kisten zum Einladen bereit.


Wenn alle Materialien zusammen stehen, bleiben zwei große Fragen. Hab ich alles und wie passt das ins Auto. Das Laden ändelt dann etwas einem Tetris-Spiel.


Man kann wirklich nicht sagen, dass wir Platz im Auto gelassen haben. Aber pünktlich zu Feierabend ist alles verstaut und fertig für die Fahrt morgen nach Havelberg.


Sehr motivierend ist es dann, wenn nette Kollegen schon mal einen Gruß aus Havelberg via Facebook schicken. Da das Kontingent  an Arbeitskarten recht begrenzt war, wurde unsere Jennifer mal eben in eine andere Firma gesteckt. Schön, wenn Kollegen sich so helfen.


So und damit melde ich mich für heute hier ab und berichte morgen wieder aus Havelberg.

Donnerstag, 9. April 2015

Was bisher geschah

Wenn wir nun so kurz vor dem Packen und starten sind, so muss man feststellen, dass eine 18 monatige Vorgeschichte bereits hinter uns liegt. 18 Monate deshalb, weil da war das Ende der IGS in Hamburg. Die Gräber wurden abgeräumt und wie man in Hamburg sagt: Tüss Hamburg.

Und dann war Sie wieder da die Überlegung. Soll man sich wieder bewerben für die nächste Gartenschau. Havelberg ist ja nun nicht so weit weg, aber das Konzept mit den fünf Standorten für eine Gartenschau ist auch umstritten. 8 Gartenschauteilnahmen liegen hinter der Firma und Hamburg war ja auch wieder sehr erfolgreich. Unter Anderem gab es ja auch wieder eine Goldmedaille. Sowas verpflichtet halt. Also ok, wir nehmen teil. Die Entscheidung steht: wir machen wieder eine Urnengrabstelle, denn bei den vielen Feuerbestattungen in Kiel sollte man zeigen, dass auch eine Urnengrabstelle hübsch und würdevoll gestaltet werden kann.

Also wurde im November 2013 die Anmeldung ausgefüllt und die BuGa bestätigt: Dabei!!

Bis zum Sommer war dann auch eigentlich alles easy und es gab irgendwann eine Einladung zum Ausstellerinformationstag mit Auslosung der Grabstellen und Steine. Ich musste natürlich an dem Termin wieder andere Termine haben und so erfuhr ich von meinem  Grabstein und den Grab lediglich per Post. Aber auch das war kein Problem.

Somit gab es eine Aufgabe für alle in der Firma einen Entwurf zu einer Gestaltung zu erstellen und diesen dann zu begründen. Gerade für die Auszubildenden eine interessante Aufgabe. Bei den ersten Entwürfen wurden auch bereits einige Pfanzenarten bestimmt, die Verwendung finden sollten und so wurden diese dann auch kultiviert. Sozusagen direkt für die Gartenschau.


Dabei war eine endgültige Gestaltung noch gar nicht gefunden. Dafür war ja noch Zeit. Ein anderes Problem schien dabei aber wesentlich größer zu werden. Havelberg gehört nicht zu den größten deutschen Metropolen und somit war die Unterbringung nicht wie üblich in einem großen Hotel für alle Friedhofsgärtner möglich. Der erste Wettbewerb entbrannte also. Die Suche nach der Unterkunft.

Wir fanden als alte Camper einen Campingplatz, der auch Pensionszimmer vermietet. Da wurde nicht lange überlegt und alle Termine der Wechselbepflanzungen verbindlich gebucht. Wir werden am kommenden Wochenende sehen, ob wir damit was gutes gemacht haben. Zumindest die Wegstrecken sind sehr überschaubar.


So wie es aussieht wird es sicher zu einigen kleineren Füßmärschen kommen. Aber das macht man ja gerne.

Inzwischen wurde immer weiter an der Gestaltung gefeilt und zusammen mit dem zugelosten Steinmetzbetrieb wurde der Standort des Steines auf der Grabstelle festgelegt. Eine maßstabsgerechte Skizze wurde erstellt und so wurde der Grabstein dann auch aufgestellt. Auch die Pflanzen für die Etikettierung sind benannt und damit sind dann die Vorbereitungen der letzten 18 Monate beendet.

Ich hoffe der bericht ist nun nicht zu lang geworden, Bei den weiteren berichten gibt es sicher kürzere Einträge, die aber dennoch hoffentlich lesenswert und informativ sind.

2015-04-09 Vorbereitungen

Langsam steigert sich die Nervosität vor der Grartenschau 2015. Die Ware ist eingekauft und steht zu einem Teil im Folientunnel und zum anderen Teil in unserer Schattenhalle. Wir wollen am samstag den 11.04 erstmals nach Havelberg fahren und dort loslegen. Bisher kennen wir nur Bilder und auch ein Bild unseres Grabsteines.

Ich werde vor der Abfahrt noch etwas über den gesamten Vorbereitungszeitraum schreiben. Schließlich ist bis zu diesem Bereich schon viel passiert.

Zunächst aber ein Bild unseres Grabsteines. Dieser ist die Vorlage für unsere Grabgestaltung. Was genau dabei passiert sieht man in den nächsten Tagen.